Home » Trekking » Ol Doinyo Lengai (2.890 m)

Ol Doinyo Lengai (2.890 m)

Der 2.890 m hohe Ol Doinyo Lengai liegt im Norden Tansanias im Ostafrikanischen Grabensystem.

Etwa 120 km von Arusha Nationalpark entfernt, befindet er sich direkt an der 400 m hohen steilen Abbruchkante der westlichen Steilstufe des Ostafrikanischen Riftes.

Für die Massai ist der heilige Vulkan Ol Doinyo Lengai (der “Berg Gottes”) Schöpfung und Wohnort ihres Gottes Engai, der die Menschen und ihre Herden beschützt, und ihnen zuweilen mit seinen Ascheexplosionen auch seine Macht demonstriert.

In früheren Zeiten wurden dem Gott Lengai durch die Stammesältesten der Massai Ziegen als besänftigende Opfergaben bis direkt zum Kraterrand gebracht.

Der Lengai ist besonders spannend für Tansania-Reisende, die fernab der großen Touristenströme eines der abgelegensten, spannendsten und anspruchsvollsten Trekking-Ziele in Tansania erkunden möchten. Der aktive Vulkanismus, die malerische Lage und die abenteuerliche Anreise machen den besonderen Reiz aus.

Erklimmen Sie gemeinsam in kleinen Gruppen den Ol Doinyo Lengai
- Anzeige -

Entstehung und Entwicklung des Ol Doinyo Lengai

Der Ol Doinyo Lengai ist in seiner Entstehungsgeschichte – und davon zeugt eben u. a. der heutige Aufbau – durch zwei typische Aktivitätsformen geprägt: Einerseits durch jahrzehntelange ruhige Effusionen natriumkarbonatitischer Lava mit damit verbundener Hornitobildung und andererseits von mehrjähriger eher explosiver Tätigkeit mit Eruptionen silikatischer Laven.
Der letzte Zyklus ruhiger natriumkarbonatitischer Effusionen dauerte dabei von 1983 bis 2007 und hat etwa 10 Mio. Kubikmeter Natriumkarbonatit-Lava gefördert. Dabei wurde der alte Krater bis 1998 allmählich mit Natriumkarbonatiten ausgefüllt und von 1998 bis 2007 “lief er dann über”.
Ende 2007 wurden große Teile der karbonatitischen Kraterfüllung in einer gewaltigen Eruption mit bis zu 10 km hoher Aschesäule ausgeräumt. Aus dem dann “leeren” Krater begann durch Auswurf silikatischer Aschen und Lapillis ein neuer Vulkankegel zu wachsen. Dessen Aktivität auf vermindertem Niveau dauert bis heute an und wird sich noch einige Jahre mit eher kleinen silikatischen Eruptionen fortsetzen.

Anforderungen & Tipps

Der Aufstieg auf den Ol Doinyo Lengai ist in jeder seiner beiden Eruptionsphasen sehr beschwerlich und in Zeiten starker silikatischer Eruptionen kann er aus Sicherheitsgründen auch unmöglich werden. Der derzeitige “Normalweg” von WNW ist teilweise steil und oft auch ausgesetzt. Gute Ausdauer, Hitzeverträglichkeit, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unabdingbare Voraussetzungen für den Aufstieg.

Wo feste Lavaströme von der Erosion freigelegt sind, ist der Untergrund steil und fest wie eine 33° steile rauhe Gesteinsrampe. Wo Asche auf der Oberfläche liegt, sinkt man bei jedem Schritt tief in den Untergrund ein oder rutscht zurück oder der Weg führt durch brusttief eingeschnittene enge Rinnen bergan.

Kommt Regennässe hinzu, so verwandelt sich die Asche insbesondere in den oberen Vulkanbereichen schnell in eine lehmige glatte abschüssige Gleitbahn, deren Begehung besondere Vorsicht erfordert. Der schwefelhaltige Staub greift unter Umständen die Schuhe an und gefährdet empfindliche Geräte wie Kameras.

Bei ruhigem Zustand des Vulkans ist die Besteigung des Lengai von den körperlichen Anstrengungen her in jedem Fall mit einer Besteigung des Kilimanjaro oder Mount Meru gleichzusetzen – technisch ist sie in jedem Fall schwieriger. Vergessen werden darf am Lengai allerdings nie, dass man hier an einem hochaktiven Vulkan unterwegs ist.

Ausrüstung

Zwingend erforderlich sind (Teleskop-) Trekkingstöcke, welche die Kniegelenke bei Auf- und Abstieg schonen und Sicherheit bei den ausgesetzten Gipfelpassagen verleihen.

Da die Besteigung in den kühlen Nachtstunden begonnen wird, sind Stirnlampe und Ersatzbattarien für 6-8h Betriebsdauer ebenso unabdingbar wie Gore-Tex-Bekleidung als Regenschutz und Schutz vor den kalten Winden im Gipfelbereich.

Wer eine Nacht auf dem Lengai verbringt, braucht einen Schlafsack bis etwa 0 °C Temperaturbereich. Unbedingt notwendige stabile und gut eingelaufene knöchelhohe Wanderschuhe der Kategorie B/C (oder höher) können je nach persönlicher Präferenz durch Gamaschen als Schutz vor eindringender Asche ergänzt werden.

Thermounterwäsche und Fleece oder Daunenjacken als Isolationsschicht für den oben angesprochenen Temperaturbereich sind dringend empfohlen. Im Tagesrucksack von bis zu 40 l Volumen sollten zudem Handschuhe und eine Kopfbedeckung (unten im Heißen am besten Sonnenhut zum Schutz vor der Sonne, oben in der Kälte eine bequeme Mütze) sowie Sonnencreme mit LSF20 nicht fehlen.

Wer seine Foto- oder Videoausrüstung mitführt, verlängert die Lebensdauer seiner teuren Technik durch Transport in geeigneten wasser- und staubdichten Fototaschen (z. B. Ortlieb) erheblich.

Entdecken Sie die Empfehlungen unserer Reise-Spezialisten für eine umfassende Packliste für & Trekkingreisen in Tansania.

Ol Doinyo Lengai, Rast mit Trägern © Jörg Ehrlich

Die Ol Doinyo Lengai Tour im Überblick

Grundsätzlich können Sie mit dem deutschen Reiseveranstalter DIAMIR Erlebnisreisen den Ol Doinyo Lengai sowohl in einer Eintagestour als auch in einer Zweitagestour besteigen. Wenn Zeit und Programmplan es erlauben, wird Ihr Reiseleiter sich stets für die Zweitagestour entscheiden, da Sie neben dem Erlebnis einer Nacht oben auf dem Vulkan vor allem körperlich ein wenig einfacher ist und damit gerade im Abstieg ein Plus an Sicherheit bietet.

Tag 1: Aufstieg

Ausgangspunkt jeder Bergbesteigung sind die beim Dorf N’gare Sero (sprich: Engaresero) liegenden Zeltplätze. Zelt, Kocher, Lebensmittel und Matten werden Trägern übergeben, Reisegäste tragen nur ihre persönlichen Sachen, also Bekleidung, Fotoausrüstung, Schlafsack und Wasser für den Aufstieg; maximal also 8-10 kg.

Um die Kühle der Nacht auszunutzen, beginnt der Aufstieg gegen Mitternacht auf einem schmalen Wiesenpfad. Im Lichtkegel der Stirnlampe schlängelt sich der Weg durch ausgespülte Lavarinnen und mannigfaltige Vegetation. Steilabbrüche von mehreren zehn Metern direkt neben dem schmalen Pfad fordern von den Teilnehmern durchweg höchste Konzentration. Später wird der Weg zunehmend steiler. Die letzten 400 Höhenmeter schwingt sich der Weg steil durch ein Felsentor zum Kraterrand auf, den man nach insgesamt 5-8 Stunden Gehzeit erreicht.

Vom Kraterrand bietet sich eine atemberaubende 360° Aussicht auf den Lake Natron und die furchendurchzogenen Bergketten. An Tagen mit klarer Sicht ist über der afrikanischen Savanne der über 100 km entfernte Mt. Meru ebenso sichtbar wie sein großer Bruder Kilimanjaro, über dem die Sonne aufgeht.

Im Anschluss geht es auf gleichem Wege innerhalb von ca. 3 Stunden wieder zurück zu Ihrer Unterkunft.

Erkunden Sie Tansanias Kraterhochland: Inkl. Ngorongoro, Kratersee des Empakaari und Ol Doinyo Lengai!

Fragen zu Tansania Reisen beantworten unsere Tansania-Experten

Uwe Jeremiasch

Uwe Jeremiasch

Ihr Reisespezialist

+49 351 31207-249 u.jeremiasch@diamir.de

War dieser Artikel hilfreich

Danke für dein Feedback.

Noch mehr in Tansania entdecken

- Anzeige -

Tansania Reisende interessierten sich auch für

Karte

Tansania Reisekarte