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Kunst & Kultur in Tansania

Traditionelle Kunst genießt in Tansania eine wichtige gesellschaftliche Stellung und ist Ausdruck der jeweiligen Kultur, der Bräuche und des traditionellen Handwerks.

Neben dem funktionalen Wert sind die Kunstobjekte eng mit Religion und Mythologie verwoben, sodass viele ihren eigentlichen Sinn erst in Kombination mit Tanz, Musik, Gesang, religiösen Festen und Opfergaben erhalten. Traditionelle Kunstgegenstände sind im Land überall zu finden, dabei handelt es sich oftmals um Flecht- und Perlarbeiten, Kalebassen, Schmuck sowie farbige Gewänder und Stoffe.

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Holzverarbeitung

Über die Jahrhunderte wurden die traditionellen Kunstarbeiten durch die Völkervermischung in den unterschiedlichen Regionen beeinflusst. Gerade im Küstenbereich, welcher stark vom Orient geprägt wurde, hat sich afrikanisches Kunsthandwerk mit arabischem und persischem zur heute als „Swahili“ bezeichneten Kunst vermischt. Besonders im Bereich der Holzverarbeitung, eine ursprünglich wenig verbreitete Tradition Ostafrikas, war der Einfluss groß. Davon zeugen die arabischen Dhows im Küstengebiet und auf dem Viktoriasee, aber auch die orientalischen Ornamente auf zahlreichen aufwendig geschmückten Türen der Insel Sansibar, insbesondere in der Altstadt („Stone Town“).

Frau mit Krug auf Kopf © Jörg Ehrlich

Töpferkunst & Malerei

Eine weitere traditionelle Ausdrucksform ist die Töpferkunst. Sie wird in Tansania vorwiegend von Frauen praktiziert, die handgeformten Ton aufwendig verzieren und bemalen.

Die Malerei ist hingegen relativ jung und geht auf den Tansanier Eduardo Tinga Tinga zurück, der in den 70er Jahren zunächst damit begann, sich durch den Verkauf von Bildern an Touristen über Wasser zu halten. Später sollte er jedoch eine neue Kunstform, die Quadratmalerei, auch „Tinga Tinga“ genannt, prägen.

Tingatinga ist ein Malstil, der zwar noch jung ist, der die tansanische Kultur aber wunderbar ergänzt und bereichert. Die Werke sind äußerst farbenfroh und erzählen von Alltagsszenen, aus der Welt der Magie oder der Tiere. Die Gesichter sind so schemenhaft gemalt, dass sie an die Formensprache der Masken erinnern. Tiermuster und dekorative Arrangements der Motive treten in den Vordergrund, reale Proportionen werden unbedeutend. Die Bilder strahlen eine fast schon naive Gleichzeitigkeit aus.

Die Entstehungsgeschichte der Tingatinga- Malerei klingt beinahe banal: In den 60er Jahren nutzte ein arbeitsloser Tansanier die Ressourcen, die ihm zur Verfügung standen – Zeit, Fahrradlack und quadratische Pressholzplatten – und begann zu malen. Sein Name wurde Programm, denn seine Kunst wurde nach ihm benannt: Edward Saidi Tingatinga. Ein Jahr, nachdem skandinavische Entwicklungshelfer begannen, ihn auch international bekannt zu machen, wurde er versehentlich von einer Polizeistreife erschossen. Doch seine Kunst lebt in seinen Nachahmern weiter.

Von Oman Amonde, einem Tingatinga- Maler wird gesagt:  „Satt, sinnlich, lustvoll trägt er seine Lackfarben auf Hartfaserplatten auf, schweigt im Material, scheint verzückt von dem, was er liebevoll und betroffen darstellt: die Träume in den Augen der Löwen, die Schönheit der Büffelhörner, die Trauer der sterbenden Zebras, die Ästhetik der Pfauenfedern, das Licht auf der Nilpferdhaut.“

Eng verbunden ist die Malerei mit den Märchen, die in den Stämmen seit jeher über die Tiere und ihr Lebensumfeld erzählt werden. Keine Frage zur oft rätselhaften Natur bleibt dabei ungeklärt, denn die Märchen haben Namen wie “Warum die Schlange keine Beine hat”, “Warum die Schildkröte einen Puzzle-Panzer hat”, “Warum das Erdferkel eine klebrige Zunge hat”, “Warum die Raupe niemals in Eile ist”, “Warum Mama Gepard Tränen hat”.

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Musik

Traditionelle Musik, auch „ngoma“ genannt, bildet in Ostafrika eine Einheit mit Tanz, Religion und Ritualen. Die Trommel ist dabei das wichtigste und ursprünglichste Instrument und beherrscht mit ihrem Klang nahezu alle Feste, Zeremonien und Tänze.

In den letzten dreißig Jahren hat sich die Musik Tansanias jedoch stark verändert. Zunehmend wurde sie mit amerikanischen Gospelklängen sowie verschiedenen westlichen und afrikanischen Musikrichtungen gemischt. Eine eigenständige, tansanische Popmusik hatte sich entwickelt.

Auf Sansibar, stark durch den Kontakt zu Arabien geprägt, entstand hingegen eine eigene Musikrichtung auch „taarab“-Musik genannt. Eine der populärsten Musikrichtungen ist Bongo Flava, eine Mischung aus Swahili-HipHop, Rap und traditionellen Musikelementen, deren Stars nicht nur afrikaweit, sondern sogar in Europa auftreten.

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Tilo Greiner

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