Sansibar – schon der Name verheißt exotische Düfte und weckt die Sehnsüchte nach dem tropischen Paradies.
Im warmen Abendlicht Sansibars umspült azurblaues Wasser Ihre Füße, während die Holzboote der Fischer langsam in Richtung Heimathafen steuern, um den Fang des Tages auf den Markt zu bringen.
Kultur, Natur & Erholung pur auf großer Sansibar Rundreise
So könnte Ihr perfekter Urlaub auf Sansibar aussehen:
Tauchen & Schnorcheln
Fahren Sie nach Fumba im Süden von Sansibar. Von dort segeln Sie mit einer traditionellen Dhow zum Kwale Korallenriff. Das Tauchen und Schnorcheln gehört bei Reisenden zu den beliebtesten Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten auf Sansibar.
Das Riff bietet eine überwältigende Vielfalt von Korallen und farbenprächtigen Fischen. Ein Guide wird Ihnen die interessantesten Wasserlebewesen zeigen und, falls erforderlich, Anfängern das Schnorcheln beibringen.
In dieser Gegend sieht man Schwärme von Großen Tümmler-Delphinen und Humpback-Delfinen, die nahe der Wasseroberfläche nach Tintenfischen und anderen Fischen jagen.
Kulinarik und Entspannung an den schönsten Stränden Sansibars
Die Dhow wird Sie danach zu einer Insel bringen, auf der ein Fisch- und Meeresfrüchte-Grillbuffet für Sie vorbereitet ist. Genießen Sie am Strand frischen, gegrillten Calamari, gegrillten Fisch, Hummer und Hähnchen.
An den traumhaften Tropenstränden von Sansibar lauschen Sie dem Rauschen des Ozeans.
Kunst & Kultur in Sansibars ältester Stadt: Stone Town
Die wettergezeichneten Mauern von Stonetown erzählen die vielfältigsten Geschichten aus vergangenen Tagen. Verwinkelte Gassen, arabische Häuser, märchenhafte Paläste und bunte Märkte bergen die Zeugnisse der wechselhaften Geschichte.
Anreise nach Sansibar
Aus Europa fliegen Condor (ohne Umsteigen) und Ethiopian Airlines (1x Umsteigen) auf die Insel. Innerhalb Ostafrikas ist Sansibar mit Precision Air, Kenya Airways oder Coastal Aviation erreichbar. Von Dar es Salaam aus verkehren täglich mehrere Fähren nach Stonetown. Die Überfahrt dauert ca. drei Stunden. Der Flug würde genauso viel kosten.
Unterkünfte in Sansibar
Sansibar besitzt mehrere hundert Kilometer weiße Sandstrände. Jährlich kommen Hotels dazu. Die Besucherzahl steigt. Der einstige „Geheimtipp“ steht längst in Konkurrenz zu Kenias Küste.
Wissenswertes zu Sansibar
Geographie
Sansibar (engl. Zanzibar) ist eine kleine Inselgruppe die ca. 40 km vor der Ostküste Tansanias liegt. Sie besteht aus der Hauptinsel Unguja Island – das Land der Fülle, der nördlich gelegenen Insel Pemba und vielen kleinen Atollen. Ihren Namen bekam die Insel aus dem Arabischen durch die Worte „Zinj“ = schwarz und „Barr“ = Land. Sansibar ist seit 1964 ein autonomer Teil von Tansania, der auch in der Namensgebung Tansania wieder zu finden ist. Der Name des Landes entsteht aus Tanganyika + Zanzibar + Azania. Azania steht für das alt-griechische Wort für „Festlandküste“.
Unguja, die Hauptinsel, ist ein Paradies im Indischen Ozean, welches mit Palmen gesäumten Sandstränden, zeitlosen Fischerdörfern, Gewürzplantagen und bunten Märkten begeistert. Die Insel ist etwa 85 km lang, 30 km breit und im Gegensatz zum tansanischen Festland sehr arabisch geprägt. Zahlreiche Sultane, Sklavenhändler und Prinzessinnen sorgten durch ihre Anwesenheit für ein turbulentes Inselleben, von dem heute an jeder Straßenecke Zeitzeugen vergangener Jahrhunderte zu finden sind. Araber, Inder und Briten kämpften Jahrhunderte lang um die Herrschaft der Insel.
Stonetown, die Altstadt der Insel gilt seit 2000 als UNESCO Weltkulturerbe und bietet ein einzigartiges Kaleidoskop an verschiedenen Kulturen. Ob Inder, Araber, Afrikaner, Massai, Moslems, Christen oder Hindus – alle leben hier friedlich in den engen Gassen zusammen.
Stonetown dient heute als Wohnviertel vieler wohlhabender Geschäftsleute und ist das Zentrum für Gastronomie und Handwerk. In den kleinen Gassen bieten lokale Händler eine Vielzahl von einheimischen Handwerksarbeiten sowie industriell gefertigten Importwaren. Zu den berühmtesten Söhnen der Stadt zählt Freddy Mercury, Sänger der Band Queen (05.09.1946 – 24.11.1991).
Klima
Das Klima auf Sansibar ist ein typisch tropisches Inselklima mit teils heftigen Winden und Regenfällen während der Regenzeit (März bis Mai). Es kann auch außerhalb der Regenzeit zu kleinen Regenschauern kommen, die aber rasch abtrocknen. Als beste Reisezeit gelten die Monate Dezember und Januar (heiß und trocken) und Juli bis September (meist trocken und angenehm temperiert). Die Tagestemperaturen liegen ganzjährig zwischen 22 und 32 °C. Die Wassertemperatur beträgt das ganze Jahr über zwischen 24 °C und 27 °C.
Flora
Sansibar bestand vor einigen hundert Jahren noch vorwiegend aus tropischem Regenwald. Dieser musste dann im 19. Jahrhundert den gewaltigen Nelken- und Kokosplantagen der Araber weichen. Der Jozani-Forest und der Kichwele-Forest sind heute die einzigen verbliebenen Urwälder und stehen unter Naturschutz.
Auf der westlichen Inselhälfte finden sich Mango-, Papaya-, Guaven-, Orangen-, Kakao- oder Nelkenbäume. Aber auch Bananenstauden, Kokospalmen und Gewürzsträucher wie Chili, Pfeffer, Kardamom oder Zimt sind hier zu Hause. Im Norden findet man große Felder mit Zuckerrohr, Mais und Reis. Die Ostseite der Insel ist durch die Korallen- und Sandböden ein eher trockenes Buschland mit großen Palmen, vereinzelten Affenbrotbäumen (lat. Adansonia digitata) und den nadelähnlich bewachsenen Kasuarinenbäumen (lat. Casuarina).
Fauna
Große Säugetiere sind auf Sansibar nicht beheimatet. Vielmehr findet man hier kleinere Antilopenarten, Affen und Katzen. Zu den Antilopen zählen u.a. der Blauducker (lat. Cephalophus adersi, engl. Blue Duiker), das Moschusböckchen (lat. Nesotragus moschatus, engl. Suni) und die endemischen Sansibar-Rotducker (lat. Cephalophus adersi, engl. Aders Duiker).
Unter den Affen findet man eine Sansibar-Gattung der Diadem Meerkatzen (lat. Cercopithecus mitis, engl. Blue Monkey) und Nachtäffchen oder Sansibar-Galago (lat. Galago zanzibaricus, engl. Lesser Bushbaby).
Darüber hinaus bevölkern über 2.000 Fischarten den warmen indischen Ozean und zahlreiche Krabben- und Schildkrötenfamilien die Strände. Bekannt sind vor allem die bis zu 200 Jahre alten Riesen-Landschildkröten (lat. Geochelone gigantia) sowie die ortsbekannte Geisterkrabbe und die große Kokosnusskrabbe (lat. Birgus latro, engl. Coconut crab), die bis zu 60 cm groß und 4 kg schwer werden kann.
Die Inselbewohner auf Sansibar werden Sansibari genannt und zählen mehr als eine Million Menschen. Sie sind ein bunt gemischtes Volk aus Afrikanern, Indern, Persern und Arabern. Auch einige Mzungus (Weiße) haben mittlerweile ihren Wohnsitz auf der sonnenverwöhnten Insel. Die richtungsweisende Religion ist mit 98 % der Islam, hinzu kommen Minderheiten von Hindus und Christen. Amtssprache ist Kiswahili (deutsch: Suaheli). Die Kleidung unterscheidet sich durch den arabischen Einfluss stark von jener im Norden Tansanias. Viele muslimische Frauen tragen die knöchellangen Buibui-Gewänder und über dem Kopf ein weißes Tuch mit filigranen Stickereien. Frauen afrikanischer Herkunft und auch vereinzelte muslemische Frauen schmücken sich oftmals mit farbenfrohen Kanga-Tüchern, die aus einem Stück bestehen, und um den Körper gewickelt werden. Muslemische Männer tragen beinlange, weiße Kanzu-Hemden und den bestickten Kofia als traditionelle Kopfbedeckung. Kofia werden auch auf dem Festland und ebenso von Christen getragen.
Geschichte und Politik
800 | Arabische Kaufleute aus Oman und Yemen betreiben regen Handel mit den Küstenregionen Kenias und Tansanias. Sie nennen die Küste der Inseln “bar des zandj” (arab. Küste des Schwarzen Mannes). Aufgrund der Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Händlern und Bewohnern entwickelt sich eine neue Sprache, die heute als Swahili (sahil = arab: Küste) bekannt ist – eine Mischung aus Arabisch und afrikanischen Stammessprachen.
1499 | Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama (*1469 – †24.12.1524) segelt als erster um das Horn von Afrika nach Indien. Von nun an suchen die Portugiesen nach Stützpunkten auf dem Seeweg nach Indien und finden auf Sansibar ideale Bedingungen sowie eine seit Jahrhunderten etablierte Infrastruktur.
1700 | Ab dem 17. Jahrhundert erobern die Araber das Land sukzessive von den Portugiesen zurück. Der Sultan von Oman verfügt über eine überlegene Flotte und schlägt so die Portugiesen in die Flucht.
1840 | Durch die ständig wachsende Beziehung zwischen Ostafrika und Oman, verlegt Seyyid Said bin Sultan seinen Regierungssitz auf die Insel Sansibar. Mit der Umsiedlung kommen zahlreiche wohlhabende Familien und der Einfluss der Araber steigt. Der Sklavenhandel floriert.
1873 | Am 06. Juni wird der Sklavenhandel in Sansibar offiziell beendet und der Handelsplatz geschlossen. Inoffiziell geht der Handel mit deutlich gefallenen Sklavenpreisen weiter.
1890 | Am 1. Juli wird das so genannte Sansibar-Helgoland-Abkommen unterzeichnet, welches besagt, dass Deutschland das kurz vorher erworbene Königreich Buganda (heutiges Uganda) und ein Protektorat über Sansibar an England abtritt. Im Gegenzug erhält Deutschland die Insel Helgoland. Sansibar wurde also nicht gegen Helgoland eingetauscht.
1963 | Am 10. Dezember erlangen Sansibar und Pemba die Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft. Es kommt zu einem Massaker seitens der schwarzen Bevölkerungsmehrheit an der bis dahin regierenden arabischen Oberschicht. Viele überlebende Araber flüchten. Eine Revolutionsregierung übernimmt nach dem Tod des Sultans die Macht.
1964 | Julius K. Nyerere, der Präsident Tansanias, drängt die Revolutionsregierung, ein Bündnis mit dem Festland einzugehen, um die Unruhen zu beenden. Es kommt zu einer Einigung und am 26. April wird die United Republic of Tanzania gegründet.
Wirtschaft Sansibars
Sansibars Wirtschaft basiert auf Gewürzen (einschließlich Gewürznelken, Muskatnuss, Zimt und Pfeffer), Kokospalmen und dem Tourismus. Außerdem bauen Frauen rund um die Insel im seichten Wasser eine nicht heimische Algenart an, die zu geringen Preisen von Händlern abgenommen und zur Kosmetik- und Arzneiproduktion exportiert wird. Die Arbeit ist höchst schädlich für die Gesundheit, da das Salzwasser aggressiv ist und die Sonne enorm reflektiert. Viele der Frauen verlieren so ihre Sehkraft oder leiden an Arthritis. Die Algenart zerstört zudem die empfindliche Fauna der Korallenriffe, welche die Insel umgeben, da sie aus Asien importiert wurde und nicht heimisch ist.