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Wie eine Farm zur Legende wurde

Um das Jahr 1900 herum strebte Deutschland unter dem Kaiser Wilhelm II. entschlossen danach, seine Macht als Kolonialmacht in Deutsch-Ostafrika zu festigen. In dieser Zeit zeigten auch Bürger Deutschlands großes Interesse an Afrika. Die Siedler machten eine lange Reise mit dem Schiff und zu Fuß, in der Hoffnung, ein Land voller Reichtümer zu finden. Sie erwarteten riesige Landgüter, Vieh, Kaffeepflanzen, erschwingliche Arbeitskräfte und das warme afrikanische Klima, welches ein traumhaftes Leben versprach. So landeten im Jahr 1906 auch Margarete und Ulrich Trappte in der Region, die heute Arusha genannt wird.

© Archiv

Deutsche Siedler in Ostafrika: Margarete und Ulrich Trappes Ankunft in Arusha, 1906

Als Ulrich die Flanke des Meru erklommen hatte, hielt er inne. Margarete lief zu ihm. Zu ihren Füßen lag ein Paradies. An die steilen Felsen des 5000m hohen rotgrauen Berges gelehnt, fallen saftige grüne Hügel zum Fluss hin ab. Busch stößt an undurchdringlichen Urwald. Auf einem Hochplateau spiegeln zahllose Seen den hellblauen Himmel wider. Links und rechts stürzen Wasserfälle zwischen die die Kronen von Baumriesen. Und alles beherrschend verwehrt ein Berg von überwältigender Schönheit den Blick nach Norden: der Kilimanjaro.

Auf diese Weise beschreibt Hardy Krüger die Ankunft der Familie Trappte.

Inmitten von Giraffen, Elefanten und Büffeln wollten sie ihr Glück versuchen. Wer kann es ihnen verdenken? Die junge Familie wurde mit Leidenschaft von ihrer neuen Farm ergriffen und Margarete Trappte sollte aufgrund ihrer Fairness und ihres Respekts von den Massai und den Wameru während ihres ganzen Lebens geachtet und geschätzt werden. Sie erlernte die Kunst, sich für ihre Familie und für Momella durchzusetzen-wie eine Löwin. Der kleinen, zähen Frau, die in der Lage war, Wunden zu heilen und Fieber zu senken, ohne sogar vom Pferd abzusteigen, wurden viele Geschichten erzählt. In schwierigen Zeiten sicherte Margarete ihren Lebensunterhalt zunehmend mit dem Gewehr.- zuerst als Wilddiebin und später als Führerin angesehener Jagdgesellschaften. 

Büffelherde

Krieg, Vertreibung und Filmgeschichte: Die Trappes und der Kultklassiker 'Hatari' in Momella

Einige Jahre nach ihrer Ankunft breitete sich der erste Weltkrieg auch auf Deutsch-Ostafrika aus. Als die deutschen Kriegs-Verlierer wurden die Trapptes im Jahr 1920 von ihrer Farm vertrieben. Margarete kämpfte darum, ihre Familie zurück nach Momella zu bringen, wo sie bis zum Tod im Jahr 1957 ihren Traum von Afrika weiterlebte.  Aber sie war nicht die letzte Deutsche, die ihr Herz in Momella verlor. Im Jahr 1961 drehte Paramount Pictures auf der historischen Farm den Kultklassiker „Hatari“, in den John Wayne und Hardy Krüger als Wildtierfänger die Abenteuerlust einer ganzen Generation entfachten.

Hardy Krügers Afrikatraum auf Momella: Glück, Herausforderungen und politischer Wandel

Vom Afrikafieber inspiriert, begann Hardy Krügers Traum von einer eigenen Farm in Afrika Gestalt anzunehmen. Die Frage, welcher Teil des schwarzen Kontinents sein Herz erobert hat, wurde schnell beantwortet- es war natürlich Momella, die Region, in der er während der Dreharbeiten einige Monate verbracht hatte. Obwohl es kein Bauernhof, sondern ein Buschhotel wurde, konnte der Schauspieler seinen Traum von einem Leben in Afrika auf Momella verwirklichen. Hier erlebte er glückliche Jahre, doch es gab auch Herausforderungen und wirtschaftliche Schwierigkeiten. Schließlich wurden seine Träume von den politischen Entwicklungen durchkreuzt, als die Gäste aufgrund der sozialistischen Umwälzungen immer weniger wurden und Momella erneut aufgegeben werden musste.

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Von Ruinen zur Hatari Lodge: Momellas Erneuerung und Arusha's natürliche Schönheit

Dreißig Jahre später wurde die Farm von einer dritten deutschen Familie aus der Asche wiederbelebt: Marlies und Jörg Gabriel fanden in diesem Land ihre Heimat. Sie verwandelten die ehemaligen Wohnhäuser von Hardy Krüger in die stilvolle Hatari Lodge. Das elegante Retrodesign der 60er Jahre ermöglicht es den Gästen heute, in die Atmosphäre des alten Hollywoods einzutauchen. Doch den neuen Besitzern liegt auch das Wohl der Menschen in der Umgebung am Herzen. Die im Jahr 2008 gegründete Momella-Foundation setzt sich unter anderem für die Schulbildung der Kinder und die Schaffung von Einkommensmöglichkeiten für die Frauen in de benachbarten Dörfern ein.

Der Großteil von Momella wurde der Natur zurückgegeben und ist heute Teil des Arusha-Nationalparks. Dieser Park beeindruckt durch seine unglaubliche Vielfalt und Schönheit, die einst Margarete Trappte und Hardy Krüger sprachlos machte. Hier wird die Pacht für unsere Kinder und Kindeskinder bewahrt. Der majestätische Mount Meru, der stolz über seinen eigenen Krater herausragt, der geheimnisvolle Bergnebelwald an seinen Hängen hat, das malerische Mosaik von Seen, deren Wasser durch die vielen Flamingos teilweise fast rosa schimmert unter sich trägt und nicht zuletzt der imposante Kilimanjaro, der an klaren Tagen, seinem kleinen Bruder Meru herüberzuwinken scheint. All das erwartet Sie hier.

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Petra Mannsfeld

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